Hormonspirale

Die Hormonspirale, auch unter dem Namen „Verhütungsschirmchen“ bekannt, ist eine moderne Langzeitverhütungsmethode.
Sie gibt eine sehr geringe Hormonmenge direkt in die Gebärmutter ab und wirkt bis zu drei bzw. fünf Jahre.

Mehr über die Hormonspirale

Wie oft muss ich dran denken?

3 bzw. 5 Jahre. Wird für bis zu 3 bis 5 Jahre in die Gebärmutter eingesetzt.

Wie sicher ist diese Methode?

Pearl Index:
0,2 – 0,4 sehr sicher
Bis zu maximal 4 von 1.000 Frauen werden pro Jahr trotz Hormonspirale schwanger.

Wird der natürliche Zyklus beeinflusst?

Nein. Der natürliche Hormonhaushalt und Eisprung werden nicht beeinflusst.

Wie wirkt die Methode?

Ohne Östrogene. Ein Gestagen wird direkt in die Gebärmutter abgegeben und wirkt dort verhütend.

Kleines „T“ aus flexiblem Kunststoff

Kleines „T“ aus flexiblem Kunststoff

Die Hormonspirale besteht aus einem etwa 3 cm langen T-förmigen Kunststoffkörper, der nach der Einlage in die Gebärmutter stetig kleine Mengen das Gestagen Levonorgestrel abgibt und somit direkt dort verhütend wirkt. Die T-Form ermöglicht eine Anpassung an die Form der Gebärmutter. Der Wirkstoff befindet sich in einem zylinderförmigen Reservoir des Kunststoffkörpers und wird in konstanter Menge an den Körper abgegeben. So werden die Spermien in ihrer Aktivität gehemmt und können dank eines verdickten Schleimpfropfs im Gebärmutterhals nicht in die Gebärmutter vordringen. Am unteren Ende der Spirale befindet sich eine Öse, an der Kontrollfäden befestigt sind, die die Patientin selber ertasten kann.

Hohe Sicherheit, schwächere Periode

Hohe Sicherheit, schwächere Periode

Durch den flachen Aufbau der Gebärmutterschleimhaut werden die monatlichen Blutungen nicht nur schwächer, kürzer und seltener, sondern auch schmerzärmer. Auch können diese komplett ausbleiben. Die Hormonspirale schützt für bis zu drei bzw. bis zu fünf Jahre sehr sicher vor einer Schwangerschaft und gehört mit einem typischen Pearl-Index von 0,2 – 0,4 zu den zuverlässigsten Verhütungsmethoden der Welt. Das heißt: Nur bis zu vier Frauen von 1.000 werden trotz Hormonspirale innerhalb eines Jahres schwanger.

So wird das Verhütungsschirmchen eingelegt

So wird die Hormonspirale eingelegt

Die Hormonspirale wird mit einem dünnen, biegsamen Kunststoffröhrchen in die Gebärmutter eingeführt. Vor dem Einsetzen kann der Gebärmutterhals mit einer lokalen Betäubung benetzt werden. In der Gebärmutter entfalten sich die elastischen „Ärmchen“ des Verhütungsschirmchens und sorgen für eine optimale Lage in der Gebärmutter. Unmittelbar nach dem Eingriff kann es zu menstruationsähnlichen Beschwerden kommen. Einige Wochen nach der Einlage sollten Lage und Sitz der Hormonspirale durch deinen Arzt kontrolliert werden. Danach entscheidet dieser, wie oft und in welcher Art Kontrolluntersuchungen notwendig sind.

Mögliche Vor- und Nachteile

Für viele Frauen geeignet

Die Hormonspirale ist vor allem für Frauen geeignet, die über einen längeren Zeitraum sicher und bequem verhüten wollen, ohne täglich an die Einnahme denken zu müssen. Da diese Verhütungsmethode ohne Östrogene wirkt, kann sie sogar in der Stillzeit angewendet werden – d. h. ca. 6 Wochen nach der Geburt. Die monatliche Blutung wird in der Regel kürzer, abgeschwächter und weniger schmerzhaft. Der natürliche Zyklus bleibt jedoch erhalten. Nach der Entfernung der Hormonspirale kann die Frau sofort wieder schwanger werden.

Achtung bei Entzündungen und vorangegangenen OPs

Achtung bei Entzündungen und vorangegangenen Operationen

Vorsicht geboten ist bei Frauen, die bereits eine Eileiterschwangerschaft, Entzündungen im Bereich des kleinen Beckens hatten oder sich einer Eileiteroperation unterziehen mussten. Zur ausführlichen Erklärung von Risiken und Nebenwirkungen wende dich bitte an deinen Frauenarzt.

Kosten auf lange Sicht betrachten

Kosten auf lange Sicht betrachten

Ab dem 20. Lebensjahr müssen die Kosten für die Hormonspirale, wie bei allen anderen Verhütungsmitteln auch, von der Anwenderin selbst getragen werden. Dies mag auf den ersten Blick kostenintensiv wirken, rechnet sich aber auf lange Frist: bezogen auf die Wirkdauer von 3 – 5 Jahren liegen die monatlichen Kosten hier nämlich in der Regel unter oder zumindest im Rahmen der der Pille. Aber auch hier gibt es Unterschiede, die abhängig vom Produkt selbst und der ärztlichen Versorgung sind.

Die wichtigsten Fragen und Antworten

Eignet sich die Hormonspirale auch für junge Frauen?

Sofern der Arzt keine gesundheitlichen Einschränkungen feststellt, eignet sich die Hormonspirale für fast jede Frau – auch für solche, die noch kein Kind geboren haben. Dies wird dir aber dein Frauenarzt konkret erklären können.

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Es kann – wie bei allen Arzneimitteln – zu Unverträglichkeiten und Nebenwirkungen kommen. Diese besprichst du am besten mit deinem Frauenarzt.

Stört der Rückholfaden beim Sex?

Der Rückholfaden wird so gekürzt, dass er ca. 2 cm aus dem Gebärmutterhals in die Scheide hineinragt. Du kannst diesen mit dem Finger ertasten. Somit spürt der Partner in der Regel nichts. Sollte der Faden jedoch beim Sex spürbar sein, befrage hierzu bitte deinen Arzt. Dieser wird dir weiterhelfen können.

Wird der natürliche Zyklus beeinflusst?

Nein. Die Hormonspirale entfaltet ihr Wirkprinzip direkt in der Gebärmutter. Somit wird dein Zyklus nicht beeinflusst und die Funktion deiner Eierstöcke bleibt ebenso erhalten, das heißt, der Eisprung findet weiterhin statt.