Endometriose

Die Endometriose ist eine weit verbreitete Krankheit, die mit starken Schmerzen einhergeht. Hierbei wächst die Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter und verursacht somit starke Schmerzen und Blutungen. Circa jede zehnte Frau zwischen 15 – 50 Jahren ist von dieser Krankheit betroffen. Oftmals ist die Diagnose ein langer Weg.

Monatsblutung am „falschen Ort“

Mehr als „nur Regelschmerzen“

Starke, krampfartige Unterleibschmerzen, die kurz vor Einsetzen der Periode auftreten sind ein typisches Zeichen für die Endometriose. Viele Frauen kennen dies, leiden aber still und halten diese Beschwerden nur für außergewöhnlich starke Regelbeschwerden.

Monatsblutung am „falschen Ort“

Monatsblutung am „falschen Ort“

Die Zellen der Gebärmutterschleimhaut sind zwar nicht bösartig verändert, liegen aber dennoch am falschen Ort – nämlich außerhalb der Gebärmutter und verursachen dort die Beschwerden. Die Ursachen sind bis heute noch nicht zweifelslos geklärt. Zwei der bekanntesten Theorien haben wir hier für dich aufgezeigt: Die Zellen werden über den Blutkreislauf verschleppt oder wandern mit Menstruationsblut über die Eileiter in den Bauchraum. Die Theorie erklärt allerdings nicht, warum sich die Schleimhautzellen nur bei einigen Frauen im Bauchraum ansiedeln. Es besteht daher der Verdacht, dass das Zusammenspiel von Hormonen und Immunsystem gestört ist, da die körpereigene Abwehr im Normalfall dafür sorgt, dass sich Zellen aus anderen Organen nicht anderweitig festsetzen können. Die zweite Theorie geht davon aus, dass sich bestimmte Zellen außerhalb der Gebärmutter aus ungeklärten Gründen in Endometrium-Zellen umwandeln können. Der Verdacht besteht, dass auch genetische Faktoren eine Rolle bei der Erkrankung spielen können. Einen Hinweis für die direkte Vererbung gibt es allerdings noch nicht.

Krämpfe, Schmerzen und starke Blutungen

Schmerzen und starke Blutungen

Viele Beschwerden der Endometriose entstehen dadurch, dass es an bestimmten Orten im Körper (zum Beispiel am Bauchfell, an den Eierstöcken und Eileitern, am Darm oder an der Blase) zu Blutungen kommt, die dort nichts zu suchen haben. Je nachdem, wo die Endometrioseherde sitzen, kann es auch unter anderen Umständen zu Beschwerden kommen – beispielsweise beim Sex, beim Wasserlassen oder Stuhlgang oder auch zum Zeitpunkt deines Eisprungs. Es ist in jedem Fall ratsam, deinen Frauenarzt anzusprechen, wenn du an unüblich starken Schmerzen oder Blutungen während deiner Regel leidest. Auch chronische Unterleibsschmerzen sind bei manchen Frauen ein weiteres Indiz für die Erkrankung.

Endometriose und Kinderwunsch

Endometriose und Kinderwunsch

Eine frühe Therapie und somit auch eine frühe Diagnose sind sehr wichtig für das weitere Vorgehen bei bestehendem Kinderwunsch. Je länger die Krankheit unbehandelt bleibt, desto ausgeprägter werden die Symptome und ihre Folgen. Mit bestimmten Therapieformen lässt sich die Krankheit „in Schach“ halten bzw. ausbremsen.

Eine Bauchspiegelung kann Klarheit schaffen

Im Zweifelsfall bleibt nur noch die Bauchspiegelung

Endometrioseherde lassen sich schwer ertasten oder per Ultraschall erkennen. Eine gründliche Untersuchung beim Frauenarzt kann den Verdacht allerdings bestärken. Eine hohe Sicherheit birgt allerdings nur die Bauchspiegelung – auch Laparoskopie gennant. Bei diesem Eingriff können Gewebeproben entnommen werden und gleichzeitig die schmerzenden Endometrioseherde entfernt werden. Da eine Heilung der Endometriose zum heutigen Zeitpunkt nicht möglich ist, ist im Anschluss eine medikamentöse Therapie sehr wichtig.

Behandlung mit Hormonen

Hormontherapie

Bei knapp der Hälfte der Frauen kommt es nach einer Bauchspiegelung häufig zu Rezidiven. Daher ist die Hormontherapie die bislang wirksamste Methode, um die Endometrioseherden, welche durch die körpereigene Östrogenproduktion „gefüttert“ werden, zu drosseln.

Therapiemöglichkeiten

GnRH-Analoga

„Wechseljahre auf Zeit“  

GnRH-Analoga (hormonähnliche Substanzen, GnRH = Gonadotropin-Releasing-Hormon) stoppen die Produktion der weiblichen Geschlechtshormone – die Reifung des Eibläschens und die Östrogenproduktion bleiben aus. Mit dieser Methode werden Frauen für ca. 3 – 6 Monate in eine Art „Wechseljahre auf Zeit“ versetzt, um die Beschwerden zu lindern und die Produktion neuer Endometrioseherde aufzuhalten.

Leider bleibt diese Methode nicht ohne Nebenwirkungen: aufgrund der fehlenden Östrogene entwickeln diese Frauen Symptome ähnlich denen der Wechseljahre. Auch führt der beschriebene Östrogenmangel zu einem Abbau der Knochenmasse.

Aus diesen Gründen wird die Behandlung mit GnRH-Analoga zeitlich begrenzt.

Gestagene

Simulierte Schwangerschaft mit wenig Östrogenen

Auch die Gabe von Gestagenen verhindern die Reifung der Eibläschen und somit auch die Östrogenproduktion. Ein speziell auf die Endometriose abgestimmtes Gestagen macht diese Behandlung möglich.

Ähnlich wie bei der Pille wird hierbei täglich eine Tablette eingenommen. Dieses Gestagen erlaubt eine längerfristige Einnahme, da es hier zu weitaus geringeren Nebenwirkungen kommt. Es kommt somit zu weniger Schmerzen und zu einem deutlichen Rückgang der Läsionen.
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